In Deutschland gibt es ungefähr 350 Swingerclubs. Dort treffen sich Gleichgesinnte, um gemeinsam Spaß zu haben. Auf das Risiko von Geschlechtskrankheiten angesprochen, antworten viele, dass sie das Risiko als gering einschätzen. Sie wären sauber und würden sehr auf ihre Gesundheit achten. Aber genügt das schon?
Swingen birgt ein Gesundheitsrisiko
Obwohl das viele Swinger nicht gern hören, entspricht diese Aussage leider den Tatsachen. Das liegt an 2 Gründen. Zum einen steigt die Wahrscheinlichkeit einer Infektion mit der Anzahl der Partner, mit denen eine Person Sex hat. Zum anderen zeigen viele Geschlechtskrankheiten keine oder nur schwach ausgeprägte Symptome. Jemand kann krank sein, ohne es zu wissen. Manchmal kann beispielsweise selbst Tripper bei Frauen kaum Symptome verursachen.
Kondome schützen doch dagegen, oder?
Das stimmt, allerdings nur zum Teil. Kondome schützen gegen Krankheiten, die durch penetrierenden Sex übertragen werden. Einige Geschlechtskrankheiten werden aber beispielsweise auch beim Oralsex oder durch eine Schmierinfektion übertragen. Dazu gehören unter anderem Hepatitis A und Tripper. Letzterer kann durch Oralsex oder einen intensiven Zungenkuss übertragen werden. Eine Ansteckung mit Hepatitis A ist möglich, wenn Sexspielzeuge (Dildos) gemeinsam von mehreren Personen benutzt werden.
Die häufigsten Geschlechtskrankheiten
Weltweit gibt es ungefähr 30 Geschlechtskrankheiten. Die meisten von ihnen sind gut behandelbar, vorausgesetzt, sie werden rechtzeitig erkannt und therapiert. Zu den häufigsten (und gefährlichsten) gehört die Syphilis. Sie ist eine bakterielle Infektion, die aber nicht nur als Scheideninfektion auftritt. Die Erreger sind im gesamten Blutkreislauf vorhanden. Eine Ansteckung ist prinzipiell sogar beim Küssen möglich (wenn es bei beiden Personen Verletzungen im Mundraum gibt – Zahnfleischbluten). Ein weiteres Beispiel für eine Geschlechtskrankheit, die nicht nur durch Scheideninfektion übertragen werden, ist Tripper. Eine Infektion ist auch beim Oralsex, ja selbst bei Fingerspielen, möglich. Chlamydien sind eine weitere, sehr häufige Geschlechtskrankheit. Obwohl sie am häufigsten durch Sex übertragen werden, kommen auch Schmierinfektionen vor. Herpes und Feigwarzen können ebenfalls beim Küssen oder durch den Kontakt mit infizierten Flüssigkeiten wie Speichel oder Vaginalflüssigkeit übertragen werden.
Anders sieht es dagegen bei HIV aus. Das Virus wird durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen.
Die häufigsten Symptome und Gefahren von Geschlechtskrankheiten
Zu den häufigsten Symptomen gehören:
- Ausfluss, oft übel riechend
- Brennen beim Urinieren
- Jucken und gerötete Schleimhäute
- Schmerzen
- Ausschlag
- Fieber
Die Symptome können unterschiedlich stark ausfallen. Nicht alle müssen gleichzeitig auftreten. Manchmal verläuft eine Erkrankung auch vollkommen symptomfrei. Unbehandelt können Geschlechtskrankheiten zu Unfruchtbarkeit oder bei Männern zur Impotenz führen. Sie ebnen den Weg zu anderen Krankheiten, beispielsweise zu Blaseninfektionen.
Wie kann Geschlechtskrankheiten vorgebeugt werden?
Beim Sex mit Partnern außerhalb der Beziehung sollten grundsätzlich Kondome verwendet werden. Das gilt auch bei Oralsex. Bei Frauen empfiehlt sich ein Lecktuch, das bei oraler Stimulation über die Scheide gelegt wird. Zum Besuch im Swingerclub am besten eigene Handtücher mitbringen und direkten körperlichen Kontakt zu fremden Personen so weit wie möglich einschränken. Auch das Zusehen kann viel Spaß machen.